A Mothers Journey.
In den 40 Wochen, die vor dir liegen, wirst du nie alleine sein.
Dein Baby wird dich immer begleiten. Dafür räumst du ihm einen ganz besonderen Platz ein: Bisher gehörte dein Körper allein dir, jetzt teilst du ihn mit dem kleinen Wesen, das in dir heranwächst. Für die Zeit der Schwangerschaft bist du seine Gastgeberin.
Die Vorstellung, das Kind wie einen Gast zu beherbergen, ist ein passendes Bild: Dein Kind kann eine Überraschung sein, eine lang erwartete Freude oder auch eine noch ganz zarte Vorfreude, die erst mit der Zeit wächst und stärker wird. All diese Gefühle sind völlig normal!
Ähnlich wie bei einem Gast, den du in deinem Zuhause willkommen heißt, möchtest du sicherstellen, dass es deinem Kind gut geht.
Du bereitest einen Ort vor, an dem sich der Besuch willkommen fühlt.
Die eigenen Bedürfnisse rücken in den Hintergrund, während du dich mit Liebe und Sorgfalt um das Wohl deines ungeborenen Kindes kümmerst. Es wird Momente geben, in denen es nicht einfach sein wird, diese Veränderung anzunehmen: Wie jeder Gast nimmt dein Kind buchstäblich Raum ein und bringt dabei seine Präsenz und seine eigenen Anforderungen mit.
Es ist in Ordnung, wenn nicht jeder Moment von bedingungsloser Liebe erfüllt ist. Auch nach der Geburt ist es okay, nicht vom ersten Tag an unglaubliche Liebe gegenüber deinem Kind zu spüren. Liebe kann und darf wachsen und sich entwickeln, wie wir es als Erwachsene auch aus Beziehungen mit anderen kennen.
Selbstverständlich darfst du auch genervt sein und dich von den Höhen und Tiefen der Schwangerschaft überwältigt fühlen. Diese Gefühle sind genauso normal wie das unbeschreibliche Glücksgefühl der ersten spürbaren Bewegung in dir oder der Kommunikation mit dem ungeborenen Kind in deinem Bauch. Lasse ruhig die ganze Bandbreite der Empfindungen zu: die Unsicherheit, die Freude, die Liebe und die Momente der Erschöpfung – sie alle sind individuell und ein Teil von dir und deiner Schwangerschaft.
Wann kommt das Baby?
Der sogenannte Geburtstermin wird zu Beginn der Schwangerschaft von deiner Hebamme, deinem Gynäkologen oder deiner Gynäkologin festgelegt. Manchmal wird dieser Termin durch eine Ultraschalluntersuchung bestimmt. Mit der sogenannten Naegele-Regel kann der Termin aber auch ganz ohne Ultraschall berechnet werden: Zum ersten Tag der letzten Regelblutung werden sieben Tage dazugezählt; von der Summe werden erst drei Monate abgezogen und dann wird ein Jahr addiert.
Die Formel geht von einem regelmäßigen Zyklus von 28 Tagen aus. Ist der Zyklus länger oder kürzer, werden die abweichenden Tage entsprechend addiert oder subtrahiert. Ist der Termin einmal festgelegt, darf er durch einen weiteren Ultraschall höchstens bis zur zwölften Schwangerschaftswoche verändert werden; danach ist keine korrekte Aussage mehr darüber möglich.
In der Realität ist der Begriff „errechneter Termin“ irreführend, da sich kaum ein Kind daran hält. Lediglich vier Prozent der Kinder kommen an diesem vorab festgelegten Tag zur Welt. Hebammen sprechen deshalb lieber vom „Geburtszeitraum“, der sich drei Wochen vor und zwei Wochen nach dem errechneten Termin erstreckt. Kommt dein Baby in dieser Zeit zur Welt, ist das ganz normal und zeigt, dass die Geburt ein natürlicher Vorgang ist, der sich weder vom Kalender noch von Berechnungen beeindrucken lässt.
„Wann kommt es denn endlich?“
Diese Frage ist sehr persönlich und wird regelmäßig von neugierigen Familienmitgliedern, Freunden und manchmal sogar Fremden gestellt. Es liegt an dir, wie du damit umgehst. Du bist in keiner Weise verpflichtet, diese Frage zu beantworten; deine Privatsphäre und dein Wohlbefinden stehen immer im Vordergrund. Was fühlt sich für dich gut an?
Als Strategie, um hartnäckigen Nachfragen rund um den errechneten Termin zu entgehen, könntest du entweder nur vage antworten und zum Beispiel „Im Sommer“ oder „Ende Juni, Anfang Juli“ sagen. Oder du kannst, falls du ein genaues Datum preisgeben möchtest, den errechneten Termin plus zwei Wochen nennen. So gehst du ungeduldigen Nachfragen aus dem Weg. Nach der Geburt werden sich dann alle freuen und staunen, dass das Baby „schon“ da ist.
KÖRPERLICHE VERÄNDERUNGEN IN DER SCHWANGERSCHAFT
Wie hast du bemerkt, dass du schwanger bist?
Manchmal bemerken Frauen eine Schwangerschaft, wenn ihre Periode ausbleibt. Erste Anzeichen gibt es allerdings meist schon früher: Die Brüste spannen und es kann sich Morgenübelkeit einstellen. Oder alles fühlt sich plötzlich ungewohnt und irgendwie anders an, ohne dass Frauen es direkt benennen können.
Was verändert sich in deinem Körper?
Dein ganzer Körper stellt sich darauf ein, das Ungeborene bis zur Geburt zu versorgen. Deine Blutmenge erhöht sich aus diesem Grund im Lauf der Schwangerschaft auf bis zu sieben Liter. Das bedeutet, dass dein Kreislauf pro Herzschlag etwa 1,25-mal so viel Sauerstoff transportiert wie normalerweise. Auch dein kompletter Hormonhaushalt verändert sich in dieser Zeit: Dein Östrogenspiegel multipliziert sich mit einem Wert zwischen 30 und 50.
Im Durchschnitt nehmen Frauen während der Schwangerschaft um 10 bis 16 Kilo zu – manche weniger, andere etwas mehr. Für die Hälfte des Gewichts sind Mutterkuchen, die wachsende Gebärmutter, Fruchtwasser und dein immer größer werdendes Baby verantwortlich. Hinzu kommen Wassereinlagerungen im Gewebe, die wachsende Brust und die vermehrte Blutmenge. Energiereserven an Oberschenkeln und Hüften sind dabei ganz normal und auch sinnvoll: Schließlich brauchst du für das Gebären und Stillen sehr viel Energie.
DIE BRUST
Es ist ein klassisches frühes Anzeichen für eine Schwangerschaft: das Brustspannen. Deine Brüste verändern sich bereits in den ersten Wochen. Bis zum Ende der Schwangerschaft wachsen sie um bis zu zwei Körbchengrößen und nehmen pro Brust bis zu 250 Gramm zu. Auch die Brustwarzen werden größer und dunkler, damit dein Baby sie später beim Stillen leichter findet. Neugeborene können nämlich am besten Kontraste unterscheiden.
Spannen deine Brüste aufgrund der Veränderungen, kann eine Ölmassage Linderung verschaffen. Mache das Einölen schon während der Schwangerschaft zu deinem täglichen Ritual; so spürst du die Veränderungen in der Brust und kannst sie begleiten. Mit der täglichen Brustpflege bekommst du auch in der Stillzeit ein gutes Gefühl für deine Brust: Bei möglichen Spannungsgefühlen und ersten Anzeichen eines Milchstaus kannst du so rechtzeitig reagieren.
DIE HAUT
Auch deine Haut spiegelt die Veränderungen deines Hormonhaushalts wider. Beispielsweise produziert sie mehr Melanin, was zu Pigmentflecken führen kann. Achte deshalb in der Schwangerschaft stets auf ausreichenden Sonnenschutz.
Auch der Hautzustand kann sich während der Schwangerschaft verändern: Manche Frauen erleben eine plötzliche Verbesserung ihres Hautbilds, während andere vermehrt Unreinheiten bemerken. Auch kann die Haut in der Schwangerschaft sensibler werden.
DER BAUCH WÄCHST
Die Haut vollbringt in der Schwangerschaft wahre Höchstleistungen. Sie dehnt sich, damit dein Baby im Bauch mehr Raum bekommt. Dabei können bläulich oder rötlich schimmernde Dehnungsstreifen entstehen.
Auch außerhalb des Bauches legt dein Körper Fettpolster an – zum Beispiel im Oberschen-kel- und Hüftbereich. Dadurch wird die Haut an diesen Stellen gedehnt. Mit regelmäßigen Massagen kannst du der Entstehung von Dehnungsstreifen vorbeugen; das Massieren fördert die Durchblutung und stimuliert das Bindegewebe. Auch eine ausgewogene Ernährung, Sport und ausreichend Flüssigkeit helfen dabei, Dehnungsstreifen vorzubeugen.
Ein wesentlicher Grund für die Entstehung von Schwangerschaftsstreifen sind allerdings erblich bedingte Faktoren. Nach der Schwangerschaft verändern sich die Streifen in der Regel zu dünnen, weißen Narben, verblassen und sind weniger auffällig.
LEICHTER DURCH DEN SCHWANGEREN ALLTAG
Gegen Ende der Schwangerschaft gehören schwere Beine zu den Beschwerden, die am häufigsten auftreten. Das ist größtenteils auf die Wirkung der Schwanger-schaftshormone, die deine Venen erweitern, und die erhöhte Blutmenge zurück-zuführen. Außerdem drückt die größer werdende Gebärmutter zunehmend auf die großen Beckenvenen, sodass vermehrt Flüssigkeit aus dem Blut in das Gewebe gelangt und sich in den Beinen ansammelt. Lasse dich hierzu am besten von deinem Gynäkologen oder deiner Gynäkologin oder deiner Hebamme beraten.
Stütz- und Kompressionsstrümpfe können dazu beitragen, den Druck auf die Venen zu reduzieren und die Durchblutung zu verbessern, was wiederum dazu führen kann, dass sich deine Beine weniger schwer anfühlen.
VON MÜDIGKEIT ZU SCHLAFLOSIGKEIT
Dein Körper stellt alles auf deine Schwangerschaft um. Dafür braucht er eine Menge zusätzliche Energie, was viele Frauen besonders zu Beginn der Schwangerschaft als Müdigkeit wahrnehmen. Das beste Mittel dagegen: Schlafen. Gönne dir Schlaf, wann und wo immer es geht. Wenn dein Beruf oder deine Tätigkeit sich besonders anstrengend anfühlen, sind eine Krankschreibung oder ein Beschäftigungsverbot einen Gedanken wert.
Außerdem kann dir eine nahrhafte Suppe helfen, neue Energie zu gewinnen. Manchmal ist es schwierig, diese neuen Grenzen des Körpers zu akzeptieren. Dann kann es hilfreich sein, sich bewusst zu machen, dass die Schwangerschaft von deinem Körper Höchstleistung fordert. Mit Wechselduschen kannst du deinen Kreislauf wieder ein bisschen auf Trab bringen. Um die optimale Wirkung zu erzielen, beginne stets mit einem kalten Guss und beende die Anwendung auch damit.
HÖR AUF DEINEN BAUCH
In der Schwangerschaft beschäftigst du dich mit Themen, die dir bisher noch unbekannt waren.
Das kann herausfordernd sein und Unsicherheiten und Ängste hervorrufen. Parallel dazu sind die Vorbereitungen für deine Geburt und die Ankunft deines Babys in vollem Gange: Meist überwiegt die Vorfreude, aber es kann auch anstrengend sein. Besonders gegen Ende der Schwangerschaft leiden viele Frauen unter Schlafproblemen, die durch die Veränderungen im Körper verursacht werden. Häufig werden nächtliche Toilettengänge zur Regel. Mach dir keine Sorgen darüber – dein Körper erholt sich auch, während du einfach nur liegst und entspannst, selbst wenn du nicht immer ruhig schlafen kannst. Betrachte diese Phase als Vorbereitung auf die Zeit nach der Geburt deines Babys.
Das Einschlafen kannst du unterstützen, indem du dich möglichst wenigen Reizen aussetzt:
Nimm dein Handy nicht mit ins Schlafzimmer und verwende bei Bedarf eine Schlafmaske. Mache beim nächtlichen Toilettengang nur so viel Licht, wie du brauchst, um nicht zu stolpern. Und regelmäßige abendliche Wohlfühlmomente sind nicht nur für Babys, sondern auch für Schwangere erholsam.
Kleine Entspannungsrituale sind in und außerhalb der Schwangerschaft von großer Bedeutung für deine innere Ruhe. Dafür kannst du die beruhigende Wirkung mancher Pflanzen nutzen. Die Weleda Aroma Shower Relax mit ätherischem Bio-Lavendelöl beruhigt die Sinne. Anschließend kannst du für zusätzliche Entspannung und wohltuende Pflege das Weleda Entspannende Pflege-Öl Lavendel in die noch feuchte Haut einmassieren, so zieht es am besten schnell ein. Der mediterrane Duft kann dir helfen, zur Ruhe zu kommen. Versuche jedoch nicht, Schlafmangel durch Kaffeekonsum zu kompensieren, auch wenn es morgens vielleicht verlockend erscheint, denn die meisten Frauen reagieren in der Schwangerschaft sensibler auf Koffein.
EIN GUTER ORT ZUM ANKOMMEN
Wo ist der geeignete Ort für dich und die Geburt deines Kindes? Wo willst du gebären: im Kranken-haus, im Geburtshaus oder zu Hause? Eine sichere Geburt findet immer dort statt, wo du dich gut versorgt und wohl fühlst.
Die meisten Geburten finden heute im Krankenhaus statt. Gesunde Frauen mit unkompliziert verlaufender Schwangerschaft haben auch die Möglichkeit, sich für eine Geburt im Geburtshaus oder zu Hause zu entscheiden. Dafür ist eine sehr frühe Kontaktaufnahme mit einer Hebamme wichtig. Bereits nach dem positiven Schwanger-schaftstest solltet ihr mit der Suche nach einer betreuenden Hebamme beginnen. Hebammen, die außerklinische Geburten anbieten, sind rar und die Plätze für diese Art der Geburt sehr gefragt. Du magst jetzt vielleicht denken: Aber was ist, wenn die Schwangerschaft nicht bestehen bleibt?
Keine Sorge: Auch bei einer Fehlgeburt steht dir Hebammenbetreuung zu. Hebammen betreuen dich in jeder Phase und jeder Situation deiner Schwangerschaft. Unter Wehen begleiten und unterstützen sie die normal verlaufende Geburt.
Sollte während der Schwangerschaft oder der Geburt ein Risiko oder eine Komplikation auf-treten, kann die Geburt jederzeit in eine Klinik verlegt werden. Bei einer Hausgeburt kannst du dich der Geburtsarbeit in deiner vertrauten Umgebung hingeben. In Geburtshäusern arbeitet normalerweise ein Team aus Hebammen; die gemütliche Einrichtung und Atmosphäre unterscheiden sich von Kreißsälen einer Klinik.
Dennoch entscheidet sich der Großteil der Familien in Deutschland für eine Geburt in der Klinik. Das hat verschiedene Gründe, wie zum Beispiel die medizinische Versorgung für Mutter und Kind im Fall von Komplikationen. Zudem sind in der Klinik medikamentöse Schmerzmittel sofort verfügbar. In einer Klinik wird dich eine Hebamme begleiten, die gerade im Dienst ist.
Diese Hebamme kann unter der Geburt also auch wechseln, etwa weil ihre Schicht zu Ende ist. Eine Eins-zu-eins-Betreuung, also eine Hebamme pro Gebärende, kann in Kliniken nicht immer gewährleistet werden. Wünschst du dir das dennoch, könnte eine Beleghebamme eine Alternative sein.
Eine Beleghebamme begleitet dich in die Klinik und betreut dich dort individuell. Wenn du daran interessiert bist, ist es ratsam, sich frühzeitig darum zu kümmern.
Nimm dir Zeit, dir Gedanken zu machen, welche Dinge du während der Geburt benötigst und was dir besonders wichtig ist. Auf dieser Grundlage kannst du eine fundierte Entscheidung treffen, wo du gebären möchtest. Die Meinung deiner Begleitperson ist ebenfalls von Bedeutung.
Obwohl nicht sie das Baby gebären wird, spielt sie als deine Begleitung dennoch eine aktive Rolle.
Daher ist es wichtig, dass der gewählte Geburtsort ein Ort ist, an dem auch sie sich wohlfühlt.
Nimm dir Zeit, dir Gedanken zu machen, welche Dinge du während der Geburt benötigst und was dir besonders wichtig ist.
GUT VORBEREITET IN DIE GEBURT
Neben der Wahl des Geburtsorts gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, wie du dich auf die Geburt vorbereiten kannst. Die Gedanken an das bevorstehende Ereignis lösen bei Frauen oft eine Vielzahl von Fragen aus, begleitet von Vorfreude, aber auch von Respekt vor der Geburt. Diese Gefühle sind absolut normal. Es ist empfehlenswert, deine Fragen aufzuschreiben, um sie bei einer Vorsorgeuntersuchung deinem betreuenden Fachpersonal oder im Geburtsvorbereitungskurs stellen zu können.
Geburtsvorbereitungskurse werden in der Regel von Hebammen durch-geführt. Hier erfährst du beispiels-weise, was während der Geburt in deinem Körper geschieht, wie du mit den Wehen umgehen und arbeiten kannst und welche Bewegungen und Positionen die Geburt aktiv unter-stützen. Themen wie das Wochen-bett, das Stillen, der Umgang mit dem Baby und das Familie werden gehören ebenfalls zum Kursinhalt.
Auch deine Begleitperson bekommt praktische Tipps, wie sie dich während der Geburt unterstützen kann. Außerdem lernt ihr andere werdende Eltern kennen; manchmal entstehen so Freundschaften fürs Leben. Informiere dich bei deiner Krankenkasse, ob sie die Kosten für den Geburtsvorbereitungskurs übernimmt. Die Kurse sind natürlich
keine Pflicht, bieten jedoch wertvolles Wissen, das es dir ermöglicht, selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen und gut informiert in die
Geburt zu gehen.
Eine mentale Vorbereitung auf die Geburt hilft dir, dich nicht nur körper-lich, sondern auch seelisch auf das bevorstehende Ereignis einzustellen.
Schließlich ist eine Geburt nicht nur eine physische, sondern auch eine psychische Herausforderung, Sprich mit deiner Begleitperson darüber, welche Vorstellungen ihr von der Geburt habt und was ihr euch wünscht. Es kann hilfreich sein, eure Gedanken dazu aufzuschreiben, um so einen Geburtsplan zu erstellen.
Dieser Plan kann am Geburtsort an das Fachpersonal übergeben wer-den, damit die betreuende Hebamme weiß, was ihr euch wünscht. Manchmal ist es auch ausreichend, für euch selbst zu notieren, wie ihr euch eine gute Geburt vorstellt.
Einige Frauen bereiten sich mit Meditationen oder Hypnobirthing auf die Wehen vor. Durch das regelmäßige Hören beruhigender Affirmationen während der Schwangerschaft kann es gelingen, bewusste Entspannung zu praktizieren. Diese Techniken können dann unter der Geburt abgerufen werden. Es gibt viele Bücher und auch Kurse zu diesem Thema.
ES GEHT LOS
Die meisten Geburten beginnen mit einem leichten Regelschmerz, der mit der Zeit immer intensiver wird. Es kann durchaus sein, dass diese Kontraktionen in der Nacht regelmäßig zu spüren sind und am Morgen wieder verschwinden. In dieser Phase ist es wichtig, Kräfte zu sparen und erst dann aktiv in die Geburtsarbeit zu gehen, wenn die Wehen so stark sind, dass du nicht mehr ruhen kannst.
Bist du dir unsicher, ob die Schmerzen, die du spürst, tatsächlich Geburtswehen oder Vorwehen bzw. Übungswehen sind, können ein warmes Bad oder eine warme Dusche dabei helfen, den Unterschied zu erkennen: Echte Geburtswehen, die nicht mehr aufhören, lassen sich nicht durch warmes Wasser aufhalten; Wehen, die lediglich Vorboten der Geburt sind, dagegen schon.
Irgendwann werden die Wehen stärker und nehmen an Intensität zu. Solange du dich zu Hause wohlfühlst, kannst du in deiner gewohnten Umgebung bleiben. Insbesondere beim ersten Kind habt ihr in der Regel noch ausreichend Zeit, auch wenn die Wehen dich schon richtig einneh-men. Nutze den Wehenbeginn, um dir bewusst zu machen, dass die Geburt nun begonnen hat und das Ende der Schwangerschaft naht. In dieser Phase kannst du ausprobieren, was dir gut tut und welche Positionen sich angenehm anfühlen, und dich daran erinnern, was du möglicherweise im Geburtsvorbereitungskurs gelernt hast. Dein vertrautes Umfeld erlaubt dir, dich ungestört auszuprobieren, die Geburt voranschreiten zu lassen und dich ihr hinzugeben. Irgendwann wird die Wehe dich dazu bringen, innezuhalten, um sie veratmen zu können. In diesem Moment wirst du nicht sprechen oder dich auf andere Dinge konzentrieren können. Nimmt die wehe also all deine Konzentration in Anspruch, ist das ein Anzeichen dafür, dass es Zeit ist, den Geburtsort aufzusuchen. Die meisten Frauen empfinden das im Allgemeinen, wenn der Abstand zwischen den Wehen drei bis sechs Minuten beträgt. Generell gilt: Wenn du eine professionelle Betreuung wünschst, mache dich auf den Weg zum Geburtsort oder rufe deine Hebamme an, sofern sie dich zu Hause begleitet.
Ein anderer möglicher Beginn, der bei etwa 20 Prozent der Geburten vorkommt, ist der vorzeitige Blasensprung. Hier bekommt die Fruchtblase einen Riss, noch bevor du richtige Wehen wahr-nimmst. Du wirst es in jedem Fall spüren, wenn das Fruchtwasser meist in einem ordentlichen Schwall aus dir herausläuft. Dann gilt: Erstmal durchatmen, normalerweise besteht kein Grund zur Panik. Jetzt ist der passende Zeitpunkt, deine Hebamme anzurufen oder den Geburtsort wie Klinik oder Geburtshaus zu informieren. Da es im Fall eines vorzeitigen Blasensprungs verschiedene Vorgehensweisen gibt, wird dich die Hebamme am Telefon individuell beraten. Wundere dich nicht: Fruchtwasser wird kontinuierlich nachproduziert, daher kann es sein, dass auch weiterhin mal mehr, mal weniger Fruchtwasser austritt, bis das Baby geboren ist.
Jetzt aber erst einmal alles Gute für die bevorstehende Geburt.
Nutze den Wehenbeginn, um dir bewusst zu machen, dass die Geburt nun begonnen hat und das Ende der Schwangerschaft naht.
VORBEREITUNGEN
FÜR DIE ERSTE ZEIT MIT EUREM
BABY
Während deiner Schwangerschaft wirst du sicher den sogenannten Nestbautrieb bemerken – manchmal tritt er früher auf, manchmal erst später: Dieser Drang, die Wohnung gemütlich einzurichten und allerlei Dinge für das Baby zu besorgen, ist absolut normal. Evolutionsbiologisch ist das Verhalten sinnvoll, weil es dem Baby das Überleben sichert, wenn sich die Bezugspersonen um ein gemütliches Nest kümmern. Damit euer Budget nicht zu stark strapaziert wird, findest du auf den folgenden Seiten sinnvolle Überlegungen und Einkaufsideen, die sich wirklich lohnen, um sich auf die Zeit nach der Geburt vorzubereiten – das Wochenbett.
Die Zeit mit dem Neugeborenen ist eine völlig neue Erfahrung, sowohl für dich als auch für dein Baby und deine Partnerschaft. Am besten schaffst du dir dafür ein Netz aus Experten und Expertinnen und Men-schen, die dich unterstützen und dir helfen können.
Eine Hebamme, die dich während des Wochenbetts begleitet, wird in den ersten Tagen täglich bei dir sein und anschließend nach Bedarf. Sie begleitet dich und dein Baby und hat dabei eure körperliche Entwicklung sowie euer psychisches Wohlbefinden im Blick. In den meisten Regionen im deutschsprachigen Raum ist es ratsam, sich bereits nach Vorliegen eines positiven Schwangerschaftstests um eine Hebamme für das Wochenbett zu kümmern (in Österreich kannst du das auch etwas später tun; hier ist die Versorgung mit Hebammen besser abgedeckt).
Im Wochenbett tauchen bei vielen Eltern Fragen zum Schlafverhalten und zur Ernährung des Kindes auf; das ist völlig normal, da diese beiden Themen in den ersten Wochen und Monaten viel Zeit in Anspruch nehmen.
Es ist deshalb sinnvoll, sich bereits in der Schwangerschaft mit diesen Themen zu beschäftigen.
STILLEN:
NAHRUNG UND NÄHE
Beim Thema Stillen ist es wichtig, dass du zunächst die grundlegende Frage für dich beantwortest, ob dustillen möchtest. Bist du unsicher oder kommen Fragen auf, lass dich von Experten und Expertinnen wie deiner Hebamme oder deinem Gynäkologen oder deiner Gynäkologin beraten. Viele Frauen antworten auf die Frage, ob sie stillen wollen: „Ja, wenn es klappt.“ Möchtest du stillen, ist das in den allermeisten Fällen möglich. Zwar ist der Anfang nicht immer leicht, doch mit professioneller Unterstützung werdet ihr auch eventuelle Hürden auf der Milchstraße meistern können. Deine Hebamme kann dich während der gesamten Stillzeit begleiten. Solltest du keine Hebamme haben, kannst du Kontakt zu freiberuflichen Stillberaterinnen mit IBCLC-Ausbildung oder zu Stillberaterinnen der AFS oder La Leche Liga aufnehmen.
Insbesondere in den ersten Wochen des Wochenbetts sind Eltern oft so sehr mit Stillen oder Füttern des Babys beschäftigt, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse nach Essen und Trinken, manchmal vergessen. Hier kann der Weleda Bio Stilltee helfen, den Flüssigkeitshaushalt aufzustocken. Er unterstützt deinen Körper mit einer Mischung aus Zitronenverbene, Bockshornkleesamen, Frauenmantelkraut sowie Kümmel – alles aus kontrolliert biologischem Anbau. Stelle dir am besten bei jeder (Still-)Mahlzeit deines Babys eine Tasse des Tees in greifbare Nähe, damit auch du während des Stillens trinken kannst.
Das Brust-Massageöl, das du während der Schwangerschaft verwendet hast, ist auch in der Stillzeit nützlich. Die Haut deiner Brust wird während des Stillens besonders beansprucht und freut sich über die zusätzliche Pflege. Darüber hinaus hilft eine Massage dabei, eventuelle Verhärtungen in der Brust frühzeitig zu erkennen, die aufgrund der Milchbildung auftreten können.
Vor der Geburt ist es ratsam, Binden für den Wochenfluss sowie wiederverwendbare Still-einlagen im Drogeriemarkt zu besorgen. Ein Stillkissen kann bereits während der Schwangerschaft den Schlafkomfort in der Seitenlage erhöhen und später für eine gemütliche Still- und auch Fütterposition mit der Flasche sorgen. Des Weiteren eignen sich Oberteile mit weitem Ausschnitt oder Knöpfen. Der Kauf von Still-BHs ist erst etwa zwei bis drei Wochen nach der Geburt sinnvoll, wenn sich die Brust nicht mehr deutlich verändert.
Wenn du nicht oder nicht ausschließlich stillst, lass dich von deiner Hebamme zur passenden Pre-Nahrung. und Flaschen für dein Baby beraten.
WAS GEHÖRT AUF DEN WICKELTISCH
Um deinem Baby den Start zu erleichtern, wähle einen ruhigen und geschützten Ort, an dem du es von Anfang an wickelst. So kann das Baby das Wickeln als wiederkehrende Aktivität wahrnehmen.
Nackte Babys brauchen vor allem eines: Wärme. Ihr könnt das Badezimmer als Ort zum Wickeln nutzen, da es dort meist wärmer ist, oder einen Wärmestrahler installieren.
Beim Wickeln geht es nicht nur um das Wechseln der Windel, sondern in erster Linie um Zeit, Aufmerksamkeit und Kooperation mit eurem Baby. Gewickelt zu werden ist für Babys eine aufregende Situation:
Sie sind nackt und spüren jede Berührung auf ihrer Haut. Eine sprachliche Begleitung der Handlungen bei ihrer Pflege kann dein Baby schon früh mit ein-beziehen. Wenn ihr das Wickeln und Pflegen langsam und bewusst gestaltet und dabei mit eurem Kind sprecht, könnt ihr seine Reaktionen beobachten und darauf reagieren. Je nach Alter ist das Baby immer mehr in der Lage, zu kooperieren und sich aktiv in die eigene Pflege einzubringen – etwa wenn es den linken Arm hebt, weil es gelernt hat, dass er nach dem rechten Arm drankommt, und du die Bewegung verbal begleitest.
Es reicht völlig aus, den Babypopo nur mit lauwarmem Wasser und einem Waschlappen zu reinigen.
Falls kein Wasserhahn in der Nähe des Wickelplatzes ist, kann eine Thermosflasche mit warmem Wasser als Vorrat genutzt werden. Feuchttücher sind so nicht notwendig. Sie können für unterwegs praktisch sein, sind aus Nachhaltigkeitsaspekten aber nicht für jeden Windelwechsel ratsam.
Um nicht ständig den Wickeltisch reinigen zu müssen, empfiehlt es sich, die Tischauflage mit einer Wickelunterlage zu schützen. Diese Unterlagen gibt es als Einmalversionen, die jedoch zusätzlich Müll produzieren. Ein paar einfache Handtücher sind die umweltfreundlichere Lösung.
Natürlich sollten auf dem Wickeltisch auch Windeln in Reichweite sein. Es gibt verschiedene Varianten, wobei Einwegwindeln-die gebräuchlichsten Windeln – ebenfalls euren Mülleimer füllen und alles andere als umweltfreundlich sind. Stoffwindeln können eine umweltfreundliche und hautschonende Alternative sein: Die meist natürlicheren Materialien von Mehrwegwindeln sorgen für ein besser verträgliches Klima in der Windel. Dazu kannst du dich bei einem Stoffwindelberater oder einer Stoffwindelberaterin informieren
ALLES, WAS ZÄHLT, SEID IHR
Sicherlich teilen viele Menschen eure Freude über die Schwangerschaft und sichern euch ihre Unterstützung zu. Dieses Angebot ist eine Hilfe für euch, die ihr gerne annehmen könnt.
Oft möchten Familie, Freunde und Freundinnen sowie Bekannte ein Geschenk zur Geburt machen und wollen wissen, was gebraucht wird. Dass sie eurem Kind Liebe und Zuneigung schenken möchten, ist ohnehin das höchste Gut. Hier sind einige Anre-gungen, damit nicht alle dasselbe schenken und ihr am Ende zehn Strampler in derselben Größe besitzt.
Wenn du im klinischen Setting gebärst und die Geburt normal verläuft, könnt ihr vier bis sechs Stunden nach der Geburt nach Hause gehen. Viele Frauen bleiben auch ein bis zwei Tage in der Klinik.
Damit auch die Begleitperson die besondere Zeit der ersten Stunden und Tage mit dem Baby ungestört genießen kann, bieten Kliniken sogenannte „Familienzimmer“ an. Ihr bekommt ein gemeinsames Zimmer und könnt dort auch essen. Diese Zimmer sind meist recht teuer. Hier stellt sich die Frage, ob nicht die Möglichkeit besteht, dass eure Familie euch zu diesem besonderen Aufenthalt einlädt.
Das Wochenbett wird eine aufregende Zeit: Alles ist neu und manches herausfordernd. Zwischen dem Füttern und Wickeln des Babys kann es passieren, dass ihr selbst das Essen vergesst oder euch kaum Zeit zum Kochen bleibt. Das muss nicht sein: Bittet Familie oder auch Nachbarn, etwas für euch zu kochen, das ihr frisch genießen oder auf Vorrat einfrieren könnt. Manche Bäckereien und Supermärkte bieten einen Lieferdienst an, der unter Umständen eine große Hilfe sein kann, weil Brötchen und Einkäufe direkt an die Haustür gebracht werden.
Aber auch du selbst hast Geschenke verdient: Du bist es ja, die diese Geburt meistern wird, und das ist eine wahrhaft großartige Leistung.

